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Uganda

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Und plötzlich kommt alles anders. Am 16. November erhalten wir die Nachricht, dass es in Uganda´s Hauptstadt Kampala weitere Terroranschläge gegeben hat. Schon Ende Oktober gab es eine Serie von Anschlägen in und um Kampala. Zu dem Zeitpunkt behielten wir die beunruhigenden Neuigkeiten für uns und wir beschlossen, trotzdem zu reisen. Nur wenn noch einmal etwas passieren sollte, würden wir die Reise nach Uganda canceln – das versprachen wir uns. Und es passierte noch etwas.

Während man seit Beginn der Pandemie ständig damit rechnet, dass eine Reise abgesagt oder verschoben werden muss, rechnet man kaum mehr damit, dass es auch andere Gefahren gibt. Aber es gibt sie. Naturkatastrophen, Unfälle und: Terror. Es hat uns sehr getroffen. Und ich habe zwei Wochen gebraucht, um zu verarbeiten, dass es im Dezember nicht in unser Sehnsuchtsland gehen wird.

Das war unser Plan

Früh morgens am 10. Dezember sollte unser Flieger nach Entebbe starten. Über workaway hatten wir im Januar ein Host kennengelernt. Obwohl wir es uns anfangs nicht vorstellen konnten, in die humanitäre Richtung zu gehen, wurde es am Ende doch ein Waisenhaus. Der ursprüngliche Grund, warum wir nach Uganda reisen wollten, war, dass es in diesem Land eine der letzten Populationen von freilebenden Gorillas gibt. Auf abenteuerlichen Wanderungen kann man diese beeindruckenden Tiere in freier Natur beobachten und ihnen dabei sehr nahekommen. Als wir uns aber aus Gründen des Tierschutzes längst dagegen entschieden hatten, kam der Kontakt zu Happy zustande. Und je näher die Abreise rückte, umso intensiver und persönlicher wurde der Austausch. Mit unseren Herzen waren wir gegen Ende Oktober schon längst in Uganda.

Die Esuubi Foundation Uganda

Happy Loy Apio ist die Gründerin der Esuubi Foundation. Die Esuubi Foundation entstand aus einer Schule, die „Aunty“ Happy gründete. Durch die damit geschaffene Nähe sollten die Kinder im Dorf bessere Chancen auf Bildung erhalten. Aber Bildung war nicht alles, was die Kinder brauchten. Aufgrund der schlechten Versorgung einiger von ihnen wurde aus der Schule irgendwann ein Internat. Und inzwischen ist es zu einem Zuhause von 20 von ihnen geworden. Jungen und Mädchen von zwei bis vierzehn Jahren werden dort medizinisch versorgt, ernährt und geliebt. Happy widmet ihr ganzes Leben diesem Projekt. Sie hat sogar schon ein Buch geschrieben.

Ein paar Mal im Jahr kommen Volontäre, um bei allem zu helfen, was anfällt. Außerdem haben einige schon großartige Ideen mitgebracht, um das Leben der Kinder und der Frauen des Dorfes nachhaltiger zu gestalten.

Wo wir jetzt stehen und wie es weitergehen soll

Wir werden unsere Reise später starten. Und zwar in einem Apartment auf den Seychellen, das nach der Arbeit in Uganda zum heruntergekommen und reflektieren schon gebucht war. Bis dahin dürfen wir bei meinen Eltern wohnen. Und die Weihnachtsgeschenke, die wir den Esuubi Kids eigentlich mitbringen wollten, haben wir per Post geschickt. Leider hat das Paket es nicht pünktlich geschafft, aber solange es überhaupt ankommt, ist alles gut. Der Kontakt zu Happy besteht weiterhin und es ist kein weiterer Anschlag verübt worden. Wenn also alles ruhig bleibt, dann werden wir unseren Besuch nächstes Jahr während unserer 6-monatigen Afrikareise nachholen.

Inzwischen ist die Vorfreude wieder riesengroß! Ich bin zwar manchmal immer noch traurig darüber, wie es gelaufen ist, aber wer weiß, wofür es am Ende noch gut sein wird.

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