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Achtsam reisen

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Das Wort „Achtsamkeit“ hört und liest man überall: Achtsamkeitstraining, achtsam leben, achtsam essen und – achtsam reisen. Aber was hat es damit überhaupt auf sich? Und was hast du davon? Hier gebe ich dir die Antworten.

Was ist Achtsamkeit?

Achtsamkeit bedeutet, die Umgebung, aber auch sich selbst, vollkommen bewusst wahrzunehmen. Und zwar ohne etwas zu bewerten. Das heißt, dass man sich darauf konzentriert, was man sieht, hört, fühlt, schmeckt und riecht, dass man aber nicht darüber nachdenkt, ob dies gut oder schlecht ist. Es geht um die bewusste Wahrnehmung. Denn vieles in unserem Leben machen wir nur noch nebenbei.

Ich fühle, ich sehe, ich höre. Klingt simpel? Ist es auch. Eigentlich. Nur haben wir durch Dauerreizung von Technik und Medien verlernt, uns auf den Moment zu konzentrieren. Dir ist es sicher auch schon einmal so gegangen, dass du irgendwohin gefahren bist und dich bei deiner Ankunft gefragt hast, wie du dort hingekommen bist. Oder? Merk dir dieses Beispiel, darauf kommen wir noch zurück.

Achtsam reisen – was es bedeutet

Während der Begriff Achtsamkeit schon seit vielen Jahren immer wieder in Ratgebern und Büchern auftaucht, ist die Kombination „achtsam reisen“ eher neu. Das hat sicher damit zu tun, dass der Nachhaltigkeits-Gedanke auch in der Reisebranche (endlich) auf dem Vormarsch ist. Denn wer achtsam reist, achtet nicht nur mehr auf sich selbst, sondern auch auf die Umgebung. Achtsam reisen bedeutet, langsamer zu reisen, bewusster zu reisen.

Achtsam reisen – wie es geht

In den klassischen Achtsamkeitslehren gibt es bestimmte Techniken, die dabei helfen sollen, die eigene Aufmerksamkeit zu trainieren. Es gibt da zum Beispiel den Bodyscan, bei dem man gedanklich Körperteil für Körperteil durchgeht. Viele schwören auch auf Meditation. Aber so esoterisch muss es beim achtsamen Reisen nicht zugehen.

Achtsam reisen: Morgen am Strand
So geht´s auch: strecken in der Morgensonne statt Esoterik.

Das Wort Achtsamkeit selbst ist schon sehr aussagekräftig. Beachte auf deinen Reisen auch die kleinen und scheinbar selbstverständlichen Dinge. Mir ist am Äquator, beim Blick in den Nachthimmel aufgefallen, dass der Halbmond auf dem Rücken liegt. Wusstest du, dass das so ist?

Halte immer wieder kurz inne: was tue ich hier gerade? Was sehe ich? Merke dir, wie sich ein Ort anfühlt. Jeder Ort, jede Stadt hat auch einen eigenen Duft. Achte doch einmal genauer darauf und versuche herauszufinden, woraus sich der Duft eines Ortes zusammensetzt.

Achtsam reisen – das bringt es dir

Statt zu hetzen und Bucketlists abzuarbeiten, ERLEBST du. Du nimmst deine Reisen intensiver wahr. Deine Erlebnisse bleiben dir dadurch lebendiger in Erinnerung. Nimm das Beispiel mit dem Duft. Du wirst ihn sicher nie wieder vergessen. Und wenn du dann wieder heimkommst, weißt du, dass du deine Reise genossen und nichts verpasst hast.

Wer das Reisen intensiv und bewusst wahrnimmt, fühlt sich dankbar und zufrieden. Und das nimmt man mit zurück in den Alltag.

Achtsam reisen: Hängematte am Meer

Warum ist Achtsamkeit auf Reisen so wichtig?

Nicht nur für dich ist es wichtig achtsam zu reisen. Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, dass der Tourismus sich in den letzten Jahrzehnten in eine negative Richtung entwickelt hat. Jahrelang ging es vorrangig darum, sich gegenseitig mit der Anzahl der bereisten Länder zu beeindrucken. Und das möglichst billig. Der jetzt ausbleibende Tourismus hat verwaiste Städte und Inseln zum Vorschein gebracht. Geisterorte, die kaum mehr eine eigene Kultur haben, da die eigentlichen Einwohner verdrängt wurden. Wo Touristen ausgeblieben sind, hat sich aber auch die Natur erholt.

Das macht deutlich, dass sich etwas in unserer Art zu reisen ändern muss. Wir müssen lernen, bewusst und respektvoll zu reisen. So bleibt Wohnraum für Einheimische bezahlbar und die Natur erhalten.

Und hier noch eine Rückschau auf das Beispiel mit der Auto-/Bus-/Bahnfahrt: sei nie mehr wieder unterwegs, ohne es zu merken. Was im Alltag schon doof ist, ist auf Reisen richtig schade. Reise langsam, genieße Augenblicke. Und wenn einmal etwas schiefläuft, versuche dich daran zu erinnern, dass Achtsamkeit nicht wertet. Erfasse die Situation und stoppe kurz dein Gedankenkarussel. So wird es dir sicher gelingen, das Beste aus deiner Lage zu machen.

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